Frösche in Deutschland

Frosch im Wasser
Frosch im Wasser

Hier bei uns in Deutschland sind sieben unterschiedliche Froscharten beheimatet. Sie fühlen sich in Flüssen, Mooren und Seen wohl und fallen durch ihre charakteristische Form, der meist grünen Farbe und den langen Sprungbeinen sofort auf.

Unterschiede zu Kröten

Plumpe Erdkröte am Boden
Plumper Körper, trockene Haut: eine Erdkröte

Wer nicht weiß, worauf er achten soll, kann Frösche und Kröten sehr schnell verwechseln, da sie sich oftmals in den gleichen Lebensräumen aufhalten. Der wohl größte Unterschied sind die langen Sprungbeine der Frösche. Durch sie können manche Froscharten bis zu zwei Meter hoch springen, während Kröten mit ihren kurzen Beinen nur bei absoluter Gefahr springen und auch dann sind es nur maximal 20 Zentimeter. Kröten bewegen sich auf ihren Füßen eher kriechend vorwärts und haben im Gegensatz zu den schlanken Fröschen einen gedrungenen, plumpen Körperbau. Des Weiteren ist ihre bräunlich-graue Haut trocken und warzig, während die ihrer nahen Verwandten glatt, feucht und oftmals sehr farbenfroh ist.

Die sieben Froscharten in Deutschland

Laubfrosch
Laubfrosch

Besonders gut beobachten lassen sich Frösche in und nach der Laich- und Paarungszeit, da dann die Amphibien nicht nur lautstark auf sich aufmerksam machen, sondern auch ihr Bestand stark zunimmt. Alle Froscharten sind in Deutschland laut Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Laubfrosch
Der bekannteste heimische Frosch ist wohl der Laubfrosch, gut erkennbar an seiner blattgrünen Farbe und dem durchgehenden schwarzen Streifen an beiden Seiten des Körpers. Sein Bauch weist eine hellgrüne Farbe auf und als einzige mitteleuropäische Amphibienart verfügt er über Haftscheiben an den Extremitäten. Beim Klettern werden diese fest an die Unterlage gepresst und durch eine leichte Rückwärtsbewegung fixiert. Dabei wird ein klebriges Sekret ausgesondert und so kann sich der Laubforsch in Büschen, Sträuchern und Bäumen aufhalten. Zum Leben mag er vor allem ruhige Kleingewässern mit wenig Fischbestand und geringer Vegetation. Vor allem in sonnigen Plätzchen mit Stauden und Gehölzen fühlt er sich besonders wohl. Er misst zwischen drei und fünf Zentimetern und pflanzt sich zwischen April und Mai fort. Dabei legen die Weibchen zwischen 50 und 100 Eier im Wasser ab.

Grasfrosch
Diese Froschart ist bei uns besonders oft anzutreffen. Die Tiere können eine gelbliche Färbung aufweisen, aber auch rötlichbraun bis hin zu schwarz gefärbt und sogar gefleckt sein. Die Bauchseite des Grasfroschs ist hierbei deutlich heller. Besonders auffällig ist sein großes, dunkelbraunes Trommelfell. Er bevorzugt stehendes Gewässer, ist aber auch in fließendem anzutreffen. Typisch für den Grasfrosch ist die große Anzahl an Laich (so wird die Eiablage im Wasser bezeichnet), der mehrere Quadratmeter umfassen kann und manchmal sogar einen ganzen Teich damit einnimmt. Grasfrösche werden sieben bis elf Zentimeter groß und pflanzen sich Mitte/Ende März fort. Dabei legt das Weibchen zwischen 700 und 4500 Eier ab.

Springfrosch
Auf den ersten Blick ist der Springfrosch leicht mit dem Grasfrosch zu verwechseln, er hat jedoch eine spitze Schnauze und seine Flecken auf dem Rücken wirken wie ausgewaschen. Er kann, wie der Name schon vermuten lässt, besonders hoch und weit springen. Ein bis zwei Meter weite Sätze sind für ihn ein Leichtes. Er ist häufig in gewässernahen Laub- und Mischwäldern anzutreffen. In Teichen findet man den kleinen, sechs bis sieben Zentimeter umfassenden Akrobaten kaum. Seite Fortpflanzungszeit ist von März bis Anfang April und das Weibchen legt dann zwischen 450 und 1800 Eier ab.

Moorfrosch
Moorfrosch

Moorfrosch
Besonders auffällig ist die blaue Färbung der Männchen zur Paarungszeit, um damit den Weibchen zu imponieren. Sonst sind die Tiere dunkel- oder hellbraun, mit einem helleren Längsband auf dem Rücken, welches einen dunklen Rand aufweist. Im Gegensatz zu anderen Froscharten ist der vier bis sieben Zentimeter große Moorfrosch sehr schlank, hat eine kurze und spitze Schnauze und ist mit einem kleinen Trommelfell ausgestattet. Er mag nasse Wiesen, Niedermoore und Sumpfgebiete. Er pflanz sich zwischen Mitte März bis Mitte April fort und das Weibchen legt dabei zwischen 500 und 3000 Eier ab.

Seefrosch
Der Seefrosch ist mit einem Körpermaß von sechs bis 14 Zentimetern der größte seiner Art in Mitteleuropa. Er ist olivgrün gefärbt, hat schwarze oder braune Flecken und eine deutlich erkennbare Drüsenleiste. Auf den Oberschenkeln weist der Seefrosch eine marmorierte Färbung auf. Er lebt fast komplett im Wasser und mag große Teiche besonders gerne. Zwischen April und Mai ist er vor allem durch seinen intensiven, keckernden Balzruf zu erkennen. Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu 10 000 Eier ab.

Kleiner Wasserfrosch
Wie schon der Name sagt, gehört der Kleine Wasserfrosch mit seinen 4,5 bis 7,5 Zentimetern zu den kleinsten Froscharten in Deutschland. Meistens ist er grasgrün gefärbt, er kommt aber auch in braunen oder blaugrünen Varianten vor und trägt die gleichen Zeichnungen sowie die Drüsenleiste wie der Seefrosch. Besonders auffällig sind seine kurzen Oberschenkel, die ihn von anderen Arten unterscheidet. Der Kleine Wasserfrosch mag Gartenteiche besonders gerne und seine Balzrufe sind rund um die Uhr zu vernehmen. Sie suchen sich auch an Land ihre Nahrung. Ihre Fortpflanzungszeit reicht von März bis Mitte Juni und das Weibchen kann zwischen 500 und 3000 Eier ablegen.

Teichfrosch
Als Hybride zwischen Seefrosch und dem Kleinen Wasserfrosch, kann der Teichfrosch die Merkmale beider Arten aufweisen und macht daher eine Unterscheidung besonders schwer. Er lebt bevorzugt an Teichen und sonnigen Gewässern mit reicher Vegetation und ist zwischen sechs und zwölf Zentimeter groß. Von Mai bis Juni pflanzen sich die Tiere fort und das Weibchen legt bis zu 1000 Eier ab.

Neozoen: Nordamerikanischer Ochsenfrosch
Diese Froschart stammt eigentlich aus Amerika, doch ausgesetzte Exemplare haben sich hier bei uns etabliert. Mit seinen 20 Zentimeter stellt der Allesfresser eine große Konkurrenz für unsere heimischen Froscharten da und steht daher auf der Liste der unerwünschten Arten der EU.

Frosch und Mensch – gute Nachbarn?

Goldfischteich
Natürlicher Frosch-Feind: Goldfische

Wer keinen Frosch in seinem Gartenteich haben will, sollte vorrangig darauf achten, dass sich überhaupt erst keine dort ansiedeln. Denn die Tiere stehen bei uns in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nicht vertrieben werden. Hilfreich ist beispielsweise ein lückenloser Zaun aus Holzbrettern rund um den Teich. Die Installation eines Springbrunnens hilft ebenfalls die Tiere fernzuhalten, noch besser ist aber die Haltung von Goldfischen, da diese Froschlaich fressen.

Das Fangen, Töten oder Verletzen der Tiere wird je nach Bundesland mit unterschiedlich hohen Bußgeldern geahndet. Zwischen 5000 und 65 000 Euro teuer kann dieser Verstoß werden.

Bildquelle: pixabay.com

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